Mirila Mirila Mirila Mirila

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Mirila sind ein besonderes Phänomen an den Karsthängen des südlichen Velebit-Gebirges, das wir sonst nirgendwo auf der Welt finden. Es sind steinerne Denkmäler des Lebens der Menschen in dieser Gegend, ein Stein im Stein, ein ewiges Siegel. *

Jeder Stein kann in ein Mirilo verwandelt werden. Mirilo kann nie wieder ein gewöhnlicher Stein sein. **

Auf den Pässen, Hügeln und Lichtungen des Velebit-Gebirges, entlang der Bergstraßen, befinden sich Mirila – Steinmarkierungen eines einzigartigen Bestattungsbrauchs. Sie entstanden zu einer Zeit, als Menschen in Bergdörfern lebten und starben, und hauptsächlich von der Viehzucht überlabten 817. – 20. Jhd.).

Da die Karsthänge und Berggipfel des Velebit-Gebirges mit grasreichen Weiden bedeckt sind, betrieben die Menschen, die an seinem Fuße lebten, immer Viehzucht. Mit der Ankunft des Frühlings zogen sie mit ihren Herden auf der Suche nach besseren Weiden in höhere Gebiete und im Herbst kehrten sie an die warme Küste zurück. *

Sie trugen ihre Toten, die in den Bergdörfern starben, zu den Friedhöfen an der Küste. Auf dieser beschwerlichen Reise stoppte der Trauerzug und ließ den Verstorbenen nur an einem besonderen Ort zu Boden – dem Ort des letzten Abschieds des Verstorbanen mit der Sonne. An dieser Stelle wurden Mirila gebaut – Maße (mira) der Leichen des Verstorbenen, die mit Kopf – und Fußsteinen markiert und dazwischen gepflastert sind. In das flache Relief des am Grabstein am Kopfende wurden künstlerische Darstellungen eingraviert. Laut einer Folklore bedeuten Mirila Frieden für die Seele des Verstorbenen.

Mystische künstlerische Darstellungen auf den Grabsteinen am Kopfende enthalten eine Vielzahl von Elementen künstlerischer Dekoration, von prähistorischen Kulturen über das frühe Christentum bis hin zur Ikonographie von Stećak-Grabsteinen. Inschriften sind selten und stammen aus neuerer Zeit.

Mit der Änderung des Lebensstils verschwindet dieses Begräbnisritual, aber die Steinmarkierungen bleiben erhalten und zeugen von einem ganzen Lebensabschnitt auf dem Velebit-Gebirge. Die Wissenschaft erforscht weiterhin den Ursprung, das Alter und die Bedeutung der Mirila, da viele Fragen noch keine Antworten haben. Inzwischen sind die Bräuche im Zusammenhang mit Mirila zu einem geschützten Kulturgut der Republik Kroatien geworden.

Zwei Lehrpfade nehmen Sie mit auf eine Tour zu den Mirila. Es ist möglich, andere erhaltene Fundstatten an der Riviera von Paklenica zu besuchen, mehr über Mirila im Ethno-Haus Marasović zu erfahren und die virtuelle Ausstellung Mirila auf www.mirila.org zu besuchen.

* dr. sc. Tomo Vinščak (1951. – 2013.)

** Josip Zanki, Künstler

Lernpfad STARIGRAD

  • Besichtigungszeit: 3 Stunden
  • Schwere des Pfads: leicht
  • Pfadlänge: 2,6 km
  • Notwendige Ausstattung: Sportbekleidung und - schuhe, Wasser
Lernpfad STARIGRAD

Die kunstvollen Darstellungen auf den altstädtischen Mirila verblüffen trotz ihrer Rustikalität mit dem Reichtum der Reliefverzierungen an den Kopfteilen der Grabstatte. Zur ersten Fundsatte auf diesem Lehrpfad fuhrt ein Spaziergang durch die Straßen vom Zentrum von Starigrad (Ul. Put Bunara – Velebitska ul. – Ul. A. Stepinca). Nach 900 m erreicht man ein Plateau mit atemberaubendem Blick auf das Meer, gegenüber dem sich direkt neben der Strasse die Fundstatte Nad Kruškovcem (1) befindet. Hier haben Sie die Möglichkeit, einen der sehr seltenen Grabsteine mit einem anthropomorphen (menschenähnlichen) Symbol zu sehen.

Weiter führt der Spaziergang entlang des Wanderweges zur Fundstatte Opuvani dolac (2). Gerade die Ikonographie ist der wichtigste Merkmal von Mirila und hier sieht man fast alles – vom einfachen Kreuzmotiv (lateinisches, griechisches und anthropomorphes Kreuz sowie Radkreuz), oft kombiniert mit einem Sonnenkreis, bis hin zu völlig undefinierten Symbolen (Rosetten, Spiralen, „Vierbeiner“), deren Bedeutung nur den meistern bekannt ist, die sie geschnitzt haben…Die Rückkehr nach Starigrad führt den steilen Hang von Veliki Vitrenik hinunter über einen geschickt gebauten Steinweg.

Es ist möglich, den weg in die entgegengesetzte Richtung zu umrunden, indem Sie am Ende der Strasse A. Stepinca, statt nach links abzubiegen, geradeaus weitergehen und die Tour mit dem Aufstieg zur Fundstatte Opuvani dolac beginnen.

Anschließend empfehlen wir einen Spaziergang zum Ethno-Haus Marasović, um die Tradition, Brauche und Kultur der Region Velebit kennenzulernen und zu verstehen.

Lernpfad LJUBOTIC

  • Besichtigungszeit: 5 Stunden
  • Schwere des Pfads: mittelschwer
  • Pfadlänge: 7,7 km
  • Notwendige Ausstattung: Sportbekleidung und – schuhe, Wasser
Poučna staza LJUBOTIĆ

Die Tour beginnt und endet bei der Kirche im Weiler Ljubotić, einem der wenigen noch bewohnten Weiler im südlichen Teil des Velebit-Gebirges. Die Wanderung beginnt auf der Asphaltstraße in Richtung Norden, dann biegen wir links entlang der Mauer des Bauernhofs „Vrata Velebita“ ab. Zeischen den letzten Häusern beginnt der Aufstieg zu Renjevačka mirila (1), von wo aus sich ein wunderschöner Meerblick erstreckt.

Danach fuhrt der Weg nach links zum Tal, an dessen Rand eine neuere Schotterstraße vorbeiführt. Diese führt zu Bristovačka mirila (2), die größte erhaltene Stätte mit über 300 Mirila. Weiter wandern wir zum Weiler Livodice, wo der Weg nach links abbiegt und leicht zum Meer hin abfällt. Auf der grasbewachsenen Hochebene biegen wir erneut links ab und passieren den verlassenen Weiler Križ. Weiter führt der Weg über ein interessantes Karstplateau, wonach wir ein weitreichendes Plateau mit zwei interessant gelegenen Stätten (3, 4) und einem Aussichtspunkt am Rand der Klippe erreichen. Hiernach geht es zum Weiler Lug Paripov, von wo aus wir die Straße nehmen und nach Ljubotić zurückkehren. Kurz vor der Kirche werden einem aufmerksamen Beobachter entlang der Straße zwei weitere kleinere Orte (5, 6) auffallen, die von Passanten nicht sichtbar sind.

In der Umgebung gibt es mehrere andere sehr interessante Fundstätten (7 – 10). Sie befinden sich in der Nähe der Straße, die nach Ljubotić führt. Diese Tour erfordert keine besonderen Anstrengung.

Auf dem Bauernhof „Vrata Velebita“ ist es möglich, das Ethno-Haus mit einer Dauerausstellung über Imkerei zu besuchen und Honig vom Velebit-Gebirge und andere lokale Spezialitäten zu probieren, die das Erlebnis jedes Besuchers vervollständigen.

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